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Dysbiose- Leaky Gut : Der Darm als Ursprungsort von vielen gesundheitlichen Störungen


Was du über den Darm wissen solltest


«Der Tod sitzt im Darm, ein kranker Darm ist die Wurzel allen Übels, weil dieses Zentrum den gesamten Körper bis in die kleinste Zelle versorgt! » – das sagte bereits Hippokrates und gleichzeitig belehrt uns ein asiatisches Sprichwort: „Der Darm ist das Tor zum Leben.“

Als immunologisch hochaktives Organ steht der Darm und seine «Bewohner» im Zentrum aktueller Forschung.

Das intestinale Mikrobiom (die Gesamtheit aller Darmbakterien), wird heute gar als eigenständiges Organ bezeichnet, weil es so vielfältige Auswirkungen auf den gesamten Körper hat.


So kann eine beeinträchtige Darmgesundheit, insbesondere ein Ungleichgewicht der Darmbakterien eine Ursache für viele Erkrankungen sein.


Chronische Beschwerden wie:


Migräne, Allergien, Neurodermitis, Heuschnupfen, Asthma, chronische Muskel- und Gelenkschmerzen, Depressionen und Angstzustände, chronische Darmerkrankungen, Immunsystemerkrankungen, Herz- Kreislauferkrankungen, chronische Müdigkeit und Konzentrationsmangel sind Erkrankungen, die v.a. in der westlichen Bevölkerung auftreten und weit häufiger mit einen kranken Darm zusammenhängen, als man bisher gedacht hat.


Auch ADHS (Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom) scheint auch von einer beinträchtigten Darmgesundheit mit verursacht zu werden.



  • Was bedeutet ein gesunder Darm? Ein gesundes Mikrobiom?

  • Wie gerät die Darmgesundheit aus dem Lot und wie erkennen wir funktionelle Störungen der Verdauungsorgane?

  • Welche ganzheitlichen Ansätze gibt es, damit wir die Symbiose zwischen Mikrobiom und Mensch wiederherstellen können, um unsere Gesundheit wieder ins Gleichgewicht zu bringen?


Diesen Fragen möchte ich in diesem Blogartikel nachgehen.

Dieser Blogartikel soll dir helfen, Ursachen und Zusammenhänge zwischen Darmgesundheit und den oben genannten Erkrankungen zu verstehen.

Es ist so wichtig, dass wir uns informieren und insbesondere kritischer mit Ernährung, Medikamenteneinnahme etc. umgehen


WIE WIR UNSEREN DARM ZERSTÖREN


Eine ungünstige Ernährungsweise (vor allem Nahrungsmittelzusätze), die unkritische und langfristige Einnahme von Medikamenten und chronischer Stress haben einen stark schädigenden Einfluss auf unseren Darm, insbesondere auf unsere Darmbakterien, und damit auf unseren gesamten Körper. Das beeinträchtig die Aufrechterhaltung unserer Gesundheit massiv.


Vieles, was die Nahrungsmittelindustrie uns anbietet, ist chemisch oder auf eine andere Weise behandelt worden. Die Nahrungsmittelindustrie scheint uns ziemlich im Griff zu haben. Auch Menschen, die sich sehr gesundheitsbewusst verhalten und ernähren, werden oftmals hinters Licht geführt, denn: Die meisten Lebensmittelzusätze werden gar nicht, unvollständig oder als harmlos erscheinend deklariert und so werden wir oft getäuscht und das Verbrauchervertrauen wird rücksichtslos ausgenutzt.


Auch der sehr häufige, unkritische und oftmals langfristige Einsatz von Medikamenten wie Magensäurehemmern, Schmerzmitteln, Cholesterinsenkern, Anti-Baby-Pille etc. belastet den Darm enorm.


Gerade der häufige und oftmals unnötige Einsatz von Antibiotika wird immer noch wenig hinterfragt, obwohl wir mittlerweile wissen, wie sehr diese Substanzen den Darm beeinträchtigen.

Ich denke dass wir gesünder sein könnten, wenn wir ein wenig mehr auf einen gesunden Darm achten würden. Der Darm ist nämlich die Schnittstelle zwischen dem Aussen und unserem Körperinnern.

Hier wird entschieden, was in unseren Körper hineingelangt und was draussen bleibt.


Was bedeutet ein gesunder Darm? Ein gesundes Mikrobiom?


In einem gesunden Darm sind unzählige verschiedene Mikroorganismen angesiedelt: ca. 10 000 Milliarden Bakterien und man geht von ca. 500 verschiedenen Bakterienstämmen aus. Die Gesamtheit dieser Mikroorganismen wird als MIKROBIOM bezeichnet.

Diese Bakterien besiedeln die Darmschleimhaut - die Oberfläche des Darms wie einen Rasenteppich und sie wiegen ca. 2kg.

In der modernen Forschung werden diese Mikroorganismen bereits als eigenständiges Organ bezeichnet, denn wir besitzen 10x mehr Darmbakterien als eigene Körperzellen.


Kein Wunder ist ihr Einfluss auf uns dementsprechend gross.



EIN LEBEN IN SYMBIOSE


In einem gesunden Darm leben alle Mikroorganismen in einer Symbiose, das heisst in gegenseitigem Nutzen und Abhängigkeit.


Zu Beginn der Evolution gehörten Bakterien zu den ersten Lebensformen. Bakterien bzw. Mikroorganismen haben von Anfang an in und mit allen Lebewesen in einer Symbiose gelebt. Ein Leben ohne den andern ist nicht möglich.

Daran hat sich bis heute nichts geändert!


Diese Tatsache wurde aber lange Zeit gar nicht beachtet und massiv unterschätzt, ist in den letzten Jahren aber ins Interesse der Forschung gerückt.


Bakterien haben unglaublich wichtige Aufgaben für unseren Stoffwechsel und unser Immunsystem übernommen.

Eine gesundes Mikrobiom ist deshalb genauso wichtig wie jedes unserer Organe.

Leider wird dies in unserer heutigen Zeit immer noch zu wenig beachtet in der klassischen Medizinpraxis und der Darmflora wird einen viel zu geringen Stellenwert beigemessen, obwohl mittlerweile bahnbrechende Erkenntnisse aus der Forschung vorliegen.


Die Folge dieser Vernachlässigung sehen wir daran, dass chronische Beschwerden trotz grossen Fortschritten in der Medizin zunehmen und oftmals nicht befriedigend behandelt werden können.


Aufgaben der Darmbakterien:

Die Bakterien übernehmen vielfältige Aufgaben für uns:

  • Sie bilden und versorgen uns mit wichtigen B Vitaminen und Vitamin K

  • ·Sie unterstützen die Verdauung von Nahrungsfasern (Ballaststoffen) und regen die Darmperistaltik an

  • ·Sie produzieren kurzkettige Fettsäuren (Butyrat, Essigsäure Propionsäure) welche die Darmschleimhaut mit Energie versorgen und denjenigen Bakterien als Nahrung dienen, die für den Schutz vor Infektionen und Entzündungen zuständig sind.



DARMBAKTERIEN UND IMMUNSYSTEM


Die Darmbakterien sind ein wichtiger Bestandteil des Immunsystem, welches zu 80% im lymphatischen Gewebe des Darmes liegt. Dieses Immunsystem wird als GALT (gut associated lymphatic tissue) bezeichnet und führt im Darm zur lokalen Immunität.

Das heisst, hier wird entschieden, was als «Freund» und was als «Feind» gilt.

Dieses Schleimhaut-Immunsystem umfasst die Lymphozyten in den Darmepithelien und die Peyerschen Plaques im Dünndarm, sowie die Tonsillen in den Mandeln.


Ist dieses Immunsystem geschwächt oder überaktiv, hat das weitreichende gesundheitliche Auswirkungen, welche von Abwehrschwäche bis hin zur Entstehung von Autoimmunprozessen reicht.


So könnte man tatsächlich sagen: Ist der Darm gesund und das Mikrobiom intakt, bleibt auch unser Körper gesund.



Wie gerät die Darmgesundheit- aus dem Lot und wie erkennen wir funktionelle Störungen der Verdauungsorgane?



Bei sehr vielen Menschen v.a. in westlichen Ländern gerät das Mikrobiom im Laufe ihres Lebens immer mehr aus dem Gleichgewicht. Durch Faktoren wie chronischem Stress, einer ungünstigen Ernährungsweise mit viel Zucker, Gluten, Milch, entzündungsfördernden Fetten, Konservierungsstoffen und anderen Lebensmittelzusätzen, einer schlechter Verdauungsleistung, Magensäuremangel, Enzymmangel der Bauchspeicheldrüse, dem langfristigen und häufigen Einsatz diverser Medikamente, kommt es mit der Zeit immer mehr zu einem Ungleichgewicht zwischen den für unsere Gesundheit förderlichen und den - wenn sie in zu hoher Anzahl vorhanden sind - uns krankmachenden Darmbakterien.

Es entwickelt sich eine DYSBIOSE- was man als Gegenteil der Symbiose betrachten kann.


Durch eine über Wochen und Monate oder sogar Jahre bestehende Dysbiose kommt es zur Veränderung der Darmschleimhaut und der Darmwände. Die Gefahr einer erhöhten Durchlässigkeit der Darmwand wird immer grösser.


DYSBIOSE - LEAKY GUT:

Wie ein Ungleichgewicht der Darmbakterien (DYSBIOSE) und eine zu durchlässige Darmschleimhaut (LEAKY GUT) entstehen können






Das Milieu im oberen Anteil des Dünndarmes, dem Duodenum und Jejunum, ist entscheidend für das Aufspalten der Nahrung und die Aufnahme von Nährstoffen in den Körper. Wenn die Verdauungsprozesse in diesem Darmabschnitt nicht gut von statten gehen, zieht das diverse Probleme nach sich.


Einerseits ist die Aufnahme von wichtigen Nahrungsstoffen beeinträchtigt – der Körper gerät in einen Nährstoffmangel-und andererseits wird das, was von Magen und Darm nicht richtig verdaut werden kann, durch Bakterien zersetzt: Kohlenhydrathaltige Nahrungsmittel gären (Getreide, Brot, Rohkost, Obst), eiweisshaltige Nahrungsmittel faulen (Fleisch, Fisch, Eier, Käse).


Gefährliche metabolische Produkte (Gase wie Ammoniak, Schwefelwasserstoff) und Fäulniskeime (wie Cadaverin, Putrescin, Histamin) werden durch bakterielle Abbauprozesse produziert. Das Milieu für die Existenz von für unsere Gesundheit wichtigen Bakterienkulturen wird immer bedrohlicher, sie gehen unter und andere Bakterien nehmen überhand. Das Milieu im Darm wird so nachhaltig verändert und die Darmschleimhaut immer mehr in Mitleidenschaft gezogen.


Das darmassoziierte Immunsystem (erinnere dich - die Immunzellen liegen in der Darmwand) wird durch das Bakterienungleichgewicht und die zerstörte Darmschleimhaut massiv geschwächt und kann sich nicht mehr ausreichend gegen Krankheitserreger, Parasiten und Pilzbefall wehren.


Eine pathologische Veränderung der Darmbakterien und ein geschwächtes Immunsystem führen zu einer massiven Zunahme an Nahrungsmittelunverträglichkeiten und einem Überschuss an Histamin (Was oft fälschlicherweise als Histaminintoleranz bezeichnet wird).



Zusatzanmerkung:

Die Gefahr, dass Keime aus dem Dickdarm in den Dünndarm einwandern ist gross, dass der Druck im Bauchraum grösser wird durch diese Gärungs- und Fäulnisprozesse.

Das führt zu einer sogenannten Dünndarmfehlbesiedelung (SIBO). SIBO ist eine der häufigsten Ursachen die dem IBS (irritable bowel Syndrom) bzw. Reizdarmsyndrom zu Grunde liegen. Mehr dazu im nächsten Blogartikel



LEAKY GUT

In einem gesunden Darm ist die Darmschleimhaut (die nur aus einer einzigen Zellschicht besteht!) gut abgedichtet durch Verbindungen zwischen den einzelnen Darmzellen - sogenannten tight junctions, so dass (große) Giftstoffmoleküle diese Barriere nicht durchdringen können. Wenn die Darmschleimhaut aber beschädigt ist, werden diese Verbindungen zerstört, die Darmwand wird zu durchlässig. In der Medizin werden diese Veränderungen der Darmschleimhaut als “Leaky-Gut-Syndrom” bezeichnet (der leckende, löchrige Darm).





ENTZÜNDUNGSSTOFFWECHSEL


Wenn ungenügend verdaute Eiweisse aus der Nahrung (Gluten, Casein), Bakterienfragmente, Viren und andere Giftstoffe - also pro-entzündliche Stoffe etc. durch die geschädigten Darmwandzellen ungehindert in den Körper gelangen, geraten sie in den Blutkreislauf und lösen dort Entzündungsreaktionen aus, die sich über den ganzen Körper ausdehnen


Und genau diese chronischen, oftmals über einen längeren Zeitraum wie ein Schwelbrand im Körper unbemerkt ablaufenden und deshalb als stille Entzündungen bezeichneten Prozesse im Körper, rücken immer mehr als Ursache für chronische Beschwerden und Krankheiten in den Fokus.



Gelangen große Mengen an Toxinen durch das “Leaky-Gut-Syndrom” in den Blutkreislauf, wird der Körper auch massiv mit Giftstoffen belastet.

Durch die Überlast an Toxinen lagert sich ein Teil der Giftstoffe im Gewebe ab: in der Muskulatur, im Bindegewebe, in den Fettzellen, im Nervensystem, im Gehirn ... und so können in den verschiedensten Geweben und Körperbereichen chronische Entzündungen ausgelöst und aufrechterhalten werden.


Je nachdem, wo sich die Gifte im Körper ablagern, können mit der Zeit, wenn die Ursachen nicht angegangen werden, die unterschiedlichsten Beschwerden und Krankheiten entstehen:


So haben Zivilisationserkrankungen wie Autoimmunerkrankungen, Rheuma, Herz-Kreislauferkrankungen aber auch Depressionen, ADHS, etc damit einen gemeinsamen Nenner: eine beeinträchtigte Darmgesundheit.



BEI DER THERAPIE CHRONISCHER BESCHWERDEN MUSS MAN IMMER DEN DARM BEHANDELN


Die Wiederherstellung eines gesunden Mirkobioms und der Aufbau einer gesunden Darmschleimhaut stehen dabei im Vordergrund.


Den Darm kann man nur ausheilen und regenerieren, indem man zuerst mal die grössten "Trigger" möglichst weglässt und für eine gute Verdauungsleistung sorgt: Bei vielen chronischen Krankheiten lässt sich über ein Verzicht von Produkten aus industriellen Nahrungsmitteln, einem Übermass an Zucker, Kuhmilch und Gluten (Weizen!) sowie schlechter Fette (verarbeitete Pflanzenöle: Transfette!) die Symptome deutlich verbessern und verkürzen.


Ziel ist es, eine allfällig erhöhte Durchlässigkeit der Darmschleimhaut wieder zurückzubilden, eine gesunde Darmschleimhaut und eine intaktes Mikrobiom wieder aufzubauen. Eine gesunde Darmschleimhaut reagiert auch viel weniger auf Allergene, da diese durch das in der Schleimhaut befindliche Immunsystem sofort zerstört werden.



Die Regeneration d.h. die Wiederherstellung der Schleimhautfunktion, kann allerdings je nach Schädigung bis zu einem Jahr dauern. In dieser Zeit ist es wichtig, den Darm bzw. die Darmschleimhaut mit allem zu versorgen, was sie braucht:


Das ist in erster Linie eine naturbelassene, antientzündliche Ernährungsweise und die Vermeidung von Giftstoffen

(Nahrungsmittelzusätze, Medikamente, Umweltgifte aus Nahrung, Wasser, Haushalt, Pflegemittel etc.)


Spezielle Mikronährstoffe für den Darm können sehr hilfreich sein und den Genesungsprozess unterstützen und beschleunigen:


  • Glutamin, Mineralien, insbesondere Zink, Vitamin A und D erhöhen die Stabilität der Schleimhautbarriere und unterstützen eine Regulation hoher Zonulinspiegel (bei Leaky-Gut-Syndrom)

  • bei erhöhter Giftstoffbelastung, Fäulniskeimen und einem Übermass an Histamin sollte immer Zeolith eingenommen werden, da diese Vulkanmieralien Giftstoffe im Darm sehr effektiv binden und die Histaminbelastung deutlich reduzieren. Zeolith hilft ausserdem eine intakte Darmbarriere wiederherzustellen.

  • Effektive Mikroorganismen (EM) unterstützen die Reinigung der Darmschleimhaut und Regeneration der Darmflora, wirken entzündungshemmend und antioxidativ, EM können dazu beitragen, dass Fäulnisprozesse reguliert und die Darmschleimhaut und Bakterienflora wieder aufgebaut werden können.

  • Lösliche Ballaststoffe und die Zufuhr gesunder Bakterien (insbesondere Lactobazillen und Bifidobakterien) unterstützen den Aufbau einer gesunden Bakterienvielfalt und einer guten Säuerungsflora, so dass weniger Fäulniskeime entstehen können.

  • Bei erhöhten entzündlichen Prozessen im Darm empfiehlt sich die Einnahme von gut bioverfügbarem Kurkuma



































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